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Belastungssituationen

Nervosität: So entfliehen Sie dem Gedankenkarussell

Auf der Arbeit fühlen Sie sich überfordert, auf Ihre Kinder reagieren Sie abends gereizt, und jetzt haben Sie auch noch einen wichtigen Zahnarzttermin vergessen, den Sie schon vor Monaten ausgemacht haben? Bei jedem Menschen gibt es Tage, an denen die Belastung überhandnimmt und sich durch Nervosität und innere Unruhe bemerkbar macht. Hält die Nervosität jedoch über längere Zeit an, kann sich das langfristig auf das körperliche und geistige Wohlbefinden auswirken. Hier lesen Sie, welche Ursachen Nervosität haben kann und wie Sie wieder zur inneren Balance finden.

Wie kann sich Nervosität äußern?

Nervosität ist als Zustand einer inneren Unruhe zu sehen. Natürliche Entspannung und Gelassenheit sind weg, stattdessen fühlen sich Betroffene ständig unter Druck und getrieben. Dieser Umstand kann sich sowohl psychisch als auch körperlich bemerkbar machen. Wer sich langfristig gehetzt fühlt, kann mit Wesensveränderungen reagieren. So zeigt sich Nervosität unter Umständen durch eine schnellere Gereiztheit. Weitere mögliche Symptome sind beispielsweise:

  • Schnelleres Sprechen oder Gestikulieren im Gespräch
  • Unvermögen, still zu sitzen
  • Vergesslichkeit
  • Aggressives Verhalten
  • Konzentrationsstörungen
  • Angstzustände
  • Schlafstörungen

Körperlich kann sich Nervosität äußern durch:

  • Starkes Herzklopfen
  • Zitternde Hände
  • Schweißausbrüche
  • Kopfschmerzen
  • Muskelverspannungen wie Rückenschmerzen oder Muskelzuckungen
  • Magen-Darm-Probleme

Ursachen für Nervosität: psychisch oder physisch?

Oftmals sind es einmalige Umstände, die zu Nervosität führen: Ein wichtiges Gespräch mit dem Vorgesetzten steht bevor oder ein Familienfest, das Sie – neben den vielen anderen alltäglichen Aufgaben – vorbereiten möchten. Nervöse Verstimmungen sind in solchen Situationen völlig normal. Stehen wir jedoch im Alltag dauerhaft unter Stress, kann das zu andauernden nervösen Zuständen führen – Stress sowie Nervosität können sich demnach bedingen.

Ob berufliche oder private Herausforderungen: Viele Menschen neigen dazu, alles perfekt meistern zu wollen. Perfektionismus führt jedoch oftmals dazu, dass wir uns zu viele Gedanken machen: Habe ich die wichtige E-Mail tatsächlich abgeschickt? Wann war noch mal der Elternabend? Bei meiner Freundin sollte ich mich auch mal wieder melden. – Wenn die Gedanken kreisen, lässt sich das häufig nur schwer stoppen. Vor allem wenn wir abends körperlich auf der Couch oder im Bett zur Ruhe kommen, nimmt das Gedankenkarussell Fahrt auf und kann zu Nervosität führen.

Nervosität kann außerdem körperlich bedingt sein beziehungsweise als Begleitsymptom einer Krankheit auftauchen. Mögliche auslösende Erkrankungen sind unter anderem:

  • Schilddrüsenerkrankungen: Neben Gewichtsverlust äußert sich eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oft durch einen hohen Blutdruck, vermehrtes Schwitzen sowie Herzklopfen und ähnelt den Anzeichen eines nervösen Zustandes.
  • Bluthochdruck: Ein unentdeckter erhöhter Blutdruck (Hypertonie) kann sich ebenso durch eine diffuse Nervosität äußern.
  • Wechseljahre: Hormonelle Umstellungen innerhalb dieser Phase können bei Betroffenen zu nervösen Verstimmungen führen.
  • Diabetes: Bei einer beginnenden Unterzuckerung (Hypoglykämie) kann es zu einer akuten Nervosität kommen. Steuern Sie mit Traubenzucker oder Kohlenhydraten gegen, überprüfen Sie alltägliche Abläufe und wenden Sie sich zur Anpassung Ihrer Therapie an den behandelnden Arzt.
  • Psychische Erkrankungen: Depressionen, Angststörungen oder ADHS gehen häufig mit einer inneren Unruhe einher.

Bei einer anhaltenden Nervosität sollten Sie in jedem Falle einen Arzt aufsuchen, um mögliche Ursachen abzuklären und diese gegebenenfalls mit der passenden Therapie zu behandeln.

Was ist bei leichter nervöser Unruhe zu tun?

Sind Sie aufgrund eines besonderen Umstandes leicht nervös oder fühlen Sie sich innerlich unruhig, gibt es einige Möglichkeiten, um die Anspannung in Entspannung zu wandeln:

  • Entspannungstechniken wie autogenes Training oder Atemübungen wirken sich beruhigend auf unser Herz-Kreislauf-System aus und können dafür sorgen, dass sich unsere Gedanken beruhigen. Auch angeleitete Meditationen per App sind eine Option.
  • Sportliche Betätigungen wie Joggen, Yoga oder ein Spaziergang können helfen, das Gedankenkarussell zu stoppen und den Kopf freizubekommen. Eine wohltuende Massage kann ebenso beruhigend und entspannend wirken.
  • Verzichten Sie auf koffeinhaltige Lebensmittel wie Kaffee oder schwarzen Tee, diese können ebenso zu unruhigen Verstimmungen führen.
  • Bei Zuständen innerer Unruhe oder Nervosität können pflanzliche Mittel mit Baldrian oder Johanniskraut helfen, zum Beispiel Sedariston®. Die beruhigende Wirkung der Heilpflanzen unterstützt Sie dabei, den inneren Ausgleich wiederzufinden.
  • Schreiben Sie Ihre Gedanken auf oder sprechen Sie mit Freunden über Ihre Sorgen – das hilft, den Gedankenkreis zu ordnen.
  • Eine gute Ernährung sowie gesunder Schlaf spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle, wenn es um das Wohlbefinden geht. Schlafen wir nicht genug oder verzichten wir aufgrund von Stress auf Mahlzeiten, kann sich dies in nervösen Verstimmungen niederschlagen.

Entspannung statt Anspannung: Achten Sie auf Ihre Bedürfnisse

Ob Job, Familie oder sonstige alltägliche Anforderungen: Oftmals sorgt der eigene Perfektionsanspruch dafür, dass wir uns übernehmen und zu wenig auf uns selbst achten. Damit anhaltende Nervosität keine Chance hat, sollten Sie sich auf die wesentlichen Dinge besinnen. Nicht immer müssen Dinge hundertprozentig erfüllt werden, und oftmals machen wir uns Gedanken zu Situationen, die wir uns eigentlich nicht machen müssten. Achten Sie auf Ihre psychischen und physischen Bedürfnisse und schaffen Sie sich angenehme Auszeiten im Alltag. So finden Sie zu Ihrer inneren Balance zurück.