Die Vögel zwitschern, die Krokusse und Narzissen gedeihen in leuchtenden Farben. Doch während die Natur zu neuem Leben erwacht und sich von ihrer schönsten Seite präsentiert, fühlen sich viele von uns antriebslos und matt, andere klagen über innere Unruhe. Welche Ursachen haben Verstimmungen und Frühjahrsmüdigkeit und wie können wir sie überwinden und zu unserem Wohlfühlrhythmus zurückfinden?
Wie macht sich die Frühjahrsmüdigkeit bemerkbar?
Das Phänomen der Frühjahrsmüdigkeit ist weit verbreitet: Schätzungen zufolge treten die saisonalen Erschöpfungssymptome bei rund jedem zweiten Deutschen auf. Vor allem zwischen März und Mai, wenn die Tage allmählich heller und wärmer werden, leiden viele unter einer verstärkten Müdigkeit, Schlafproblemen sowie einem Leistungsknick. In manchen Fällen kann sich hinter den Beschwerden sogar eine ausgemachte Frühjahrsdepression verbergen, vor allem, wenn die Symptome stark ausgeprägt sind oder lange anhalten.
Die Frühjahrsmüdigkeit kann sich in unterschiedlichen Formen bemerkbar machen. Während einige Betroffene das Gefühl haben, von einer bleiernen Schwere befallen zu sein, bemerken andere Reizzustände wie Nervosität und innere Unruhe. Zu dem typischen Erscheinungsbild der Frühjahrsmüdigkeit zählen unter anderem folgende Anzeichen:
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Antriebslosigkeit und Leistungsschwäche
- Gereiztheit, emotionale Verstimmung
- Nervosität, Rastlosigkeit und innere Unruhe
- Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen
- leichte Kreislaufbeschwerden
Worin liegen die Ursachen für Abgespanntheit und innere Unruhe im Frühjahr?
Die Gründe für die Frühjahrsmüdigkeit sind noch nicht abschließend erforscht. Als wahrscheinlich wird jedoch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren angenommen. Eine wesentliche Rolle spielen dabei die veränderten Lichtverhältnisse und ihre Auswirkungen auf den Hormonspiegel.
Wenn die Tage heller werden, drosselt der Körper die Produktion des in den Wintermonaten vorherrschenden Schlafhormons Melatonin, das eine entspannende, beruhigende Wirkung ausübt. Stattdessen wird verstärkt das aktivierende Serotonin ausgeschüttet, das auch als Glückshormon bekannt ist. Der Körper braucht allerdings oft eine Weile, um sich selbst aus dem „Winterschlaf“ zu holen und sich auf die veränderte Hormonlage einzustellen. Als Folge stellen sich Müdigkeit sowie gelegentlich eine innere Unruhe ein. Diese kann sich wiederum nachts in Schlafproblemen niederschlagen, sodass wir uns tagsüber noch abgespannter fühlen.
Ein weiterer ursächlicher Faktor liegt in den steigenden Temperaturen: Sobald es draußen wärmer wird, erweitern sich die Blutgefäße. Dies kann zu einem leichten Absacken des Blutdrucks führen. Einige Betroffene fühlen sich dann schlapp und leiden gegebenenfalls unter leichten Kreislaufbeschwerden. Vor allem wenn das Wetter in den Frühjahrsmonaten verrücktspielt und kalte und warme, trockene und feuchte Tage in schnellem Wechsel aufeinanderfolgen, macht dies wetterempfindsamen Menschen zu schaffen.
Erschöpfung, innere Unruhe und Co.: So können Sie der Frühjahrsmüdigkeit trotzen!
Zwar können wir den Jahreszeitenwechsel nicht beeinflussen. Dennoch sind wir Frühjahrsmüdigkeit und innerer Unruhe nicht hilflos ausgeliefert. Im Gegenteil: Schon mit ein paar einfachen Maßnahmen lassen sich die Beschwerden lindern.
- Wer unter Frühjahrsmüdigkeit leidet, wünscht sich oft nichts mehr, als sich auf das Sofa oder ins Bett zu verziehen. Dabei ist gerade ein gewisses Maß an Aktivität und Bewegung nötig, um Antriebslosigkeit und Verstimmungen zu vertreiben. Wenn wir uns aufraffen und viel an die frische Luft gehen, können wir uns meist besser an die veränderten Temperaturen gewöhnen und fühlen uns schneller wieder fit.
- Darüber hinaus sollte man auf eine gesunde, frische Ernährung achten, um die Vitamin- und Mineralstoffspeicher nach dem Winter wieder aufzufüllen. Pflanzliche Arzneimittel wie Sedariston® können ebenfalls zu einer Besserung des Wohlbefindens beitragen. Sie wirken unterstützend bei Reizzuständen, innerer Unruhe und Schlafstörungen.
- Es empfiehlt sich zudem, kleine Rituale im Alltag zu etablieren, um den persönlichen Wohlfühlrhythmus im Frühjahr zu finden. Dies kann beispielsweise eine kurze Morgen- oder Abendmeditation oder ein zehnminütiger Spaziergang in der Mittagspause sein. So tanken Sie Energie und finden rasch zu Ihrem inneren Gleichgewicht zurück.
Frühjahrsmüdigkeit oder Frühjahrsdepression – was sind die Unterschiede?
Während die Frühjahrsmüdigkeit so weit verbreitet ist, dass sie sich fast schon als normale Anpassungsreaktion des Körpers bezeichnen lässt, treten echte Frühjahrsdepressionen glücklicherweise seltener auf. Oft fällt es Betroffenen jedoch nicht leicht, die Beschwerdebilder voneinander abzugrenzen. Die beiden wichtigsten Unterscheidungsmerkmale liegen in der Dauer sowie in der Intensität der Beschwerden.
Die gewöhnliche Frühjahrsmüdigkeit hält in der Regel nicht länger als zwei Wochen an. Fühlen Sie sich dagegen über einen längeren Zeitraum erschöpft und ausgepowert und bemerken eine sehr stark ausgeprägte innere Unruhe, liegt der Verdacht auf eine Depression oder eine andere schwerwiegendere Störung nahe. Dies sollte in jedem Fall ernst genommen werden, da eine Frühjahrsdepression mit einem hohen Leidensdruck verbunden ist und Gesundheit sowie Wohlbefinden stark beeinträchtigen kann. Im Zweifelsfall sollten Sie daher lieber einmal zu viel als einmal zu wenig einen professionellen Ansprechpartner aufsuchen. In erster Instanz kann das zum Beispiel der Hausarzt sein. Auch wer sich regelrecht niedergeschlagen fühlt oder seinen Alltag nur noch mit Mühe bewältigt, sollte nicht zögern und sich professionelle Unterstützung holen.