In der Dunkelheit, beim Schauen eines Gruselfilms oder vor einer wichtigen Prüfung – im Leben gibt es viele Situationen, vor und in denen wir uns möglicherweise fürchten. Kommen Angstgefühle jedoch häufiger vor oder nehmen sie im Alltag überhand, können sie die Betroffenen stark belasten. Woran Sie Angstgefühle erkennen und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was sind Angsterkrankungen?
Ängste können verschiedene Ursachen haben: Ein Vorstellungsgespräch, ein Aufenthalt in der Höhe oder eine scheinbar gefährliche Situation sind mögliche persönliche Angstauslöser. Verspüren wir Angst, zeigt sich dies körperlich: Herzklopfen, Kopfschmerzen und Nervosität gehören zu den typischen Symptomen, mit denen Menschen auf Angstauslöser reagieren. Es handelt sich um natürliche Schutzreaktionen. Solche Angstgefühle sind leicht erklärbar, nachvollziehbar und verschwinden in der Regel, wenn der „beängstigende“ Umstand vorüber ist. Eigentlich ist Angst also eine natürliche Emotion, die an und für sich unbedenklich ist.
Treten Angstgefühle jedoch häufiger auf – vielleicht sogar losgelöst von bestimmten Situationen –und beeinflussen sie zunehmend den Alltag, kann dies die Betroffenen sowohl psychisch als auch physisch stark belasten. Neben einer dauerhaften inneren Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten oder Panikattacken gehören anhaltende Schlafschwierigkeiten, chronische Kopf- und Rückenschmerzen oder Magen-Darm-Probleme zu den Symptomen. Um besser einschätzen zu können, ob es sich um eine behandlungsbedürftige Angst handelt, sollten Betroffene das Gespräch mit ihrem Arzt suchen. Einen Überblick zu den verschiedenen Angstformen gibt es hier.
Welche Formen der Angststörung gibt es?
Wer regelmäßig mit übermächtigen Angstgefühlen und damit einhergehenden körperlichen und geistigen Problemen zu kämpfen hat, kann unter einer Angststörung leiden. Generell unterscheiden Fachärzte verschiedene Formen der Angst:
1. Generalisierte Angststörung
Ärzte sprechen von einer generalisierten Angststörung, wenn Angstgefühle auftreten, die mit keinem spezifischen Zusammenhang verknüpft werden können. Das bedeutet, die Angst hat sich bereits verselbstständigt und lässt sich nicht abstellen. Dabei kann es sich um unkonkrete permanente Sorgen handeln, zum Beispiel die Angst, in Zukunft schwer zu erkranken oder einen Unfall zu erleiden. Zuweilen beziehen sich die Ängste auf eine konkrete, anhaltende Situation.
Psychiater oder Psychotherapeuten ziehen eine generalisierte Angststörung in Betracht, wenn der Betroffene mindestens sechs Monate an allgemeinen Angstgefühlen leidet und typische Angstsymptome zeigt, etwa dauerhafte Kopfschmerzen, Muskelverspannungen sowie Konzentrations- und Schlafstörungen.
2. Subsyndromale Angststörung
Eine subsyndromale Angststörung ähnelt der generalisierten Angststörung, gilt jedoch als „leichtere Form“ der Angststörung. Sie zeigt sich in ähnlichen Symptomen, die allerdings schwächer ausfallen und in der Regel von kürzerer Dauer sind. Dennoch kann diese Angstform die Lebensqualität maßgeblich einschränken. Zudem sollten diese Anzeichen auch deshalb ernst genommen werden, damit sich aus der subsyndromalen keine generalisierte Angstform entwickelt.
3. Phobien
Eine Phobie beschreibt die Angst vor bestimmten Dingen oder Situationen und äußert sich in einer massiven Reaktion der Betroffenen. Zu den bekanntesten Phobien gehören die Angst vor Spinnen (Arachnophobie) oder die Angst vor engen Räumen (Agoraphobie). Bei einer sozialen Phobie meiden Personen andere Menschen bis hin zur Isolation. Wer unter einer Phobie leidet, ist seinen Angstgefühlen meist umfänglich ausgeliefert, selbst wenn es sich um unrealistische Ängste handelt.
4. Panikattacken
Eine Panikattacke überfällt Betroffene vermeintlich aus dem Nichts und versetzt den Geist und Körper in einen absoluten Alarmzustand. Der Körper kann mit starkem Herzrasen und massiver Atemnot reagieren, welche die Betroffenen als durchaus lebensbedrohend empfinden können. Meist klingt eine Panikattacke nach etwa 30 Minuten wieder ab.
Was tun bei Ängsten? Erste Schritte zur Selbsthilfe
Wenn Sie über einen längeren Zeitraum unter Angstgefühlen leiden, sollten Sie sich unbedingt professionelle Hilfe holen. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder behandelnden Psychologen darüber. Zusätzlich können Sie selbst Ihren Angstgefühlen sowie bestehenden Symptomen begegnen und versuchen, diese zu lindern. Hier kommen drei Tipps, was Sie tun können.
1. Sorgen Sie für Entspannung
Stress, Anspannung, innere Konflikte – all dies kann Angstgefühle hervorbringen oder verstärken. Versuchen Sie, mehr Ruhe in Ihren Tag zu bringen, indem Sie Belastungen ausgleichen. Sportliche Aktivitäten wie Joggen, Yoga oder ein langer Spaziergang beruhigen das körpereigene Stresssystem und lassen den Endorphinspiegel steigen. Auch Entspannungstechniken wie Atemübungen oder progressive Muskelentspannung sorgen dafür, dass wir unsere innere Balance leichter wiederfinden.
2. Gesunder Schlaf für mehr Ausgeglichenheit
Fühlen wir uns innerlich getrieben und ängstlich, schlägt sich dies oft in Schlafproblemen nieder. Wer aufgrund von Angstgefühlen schlecht schläft, kann sich am nächsten Tag noch unruhiger fühlen und empfänglicher für Ängste sein – ein Teufelskreis. Guter Schlaf ist essenziell für unser Wohlbefinden. Pflanzliche Präparate aus Johanniskraut- und Baldrianextrakten, zum Beispiel Sedariston®, können auf natürliche Art das innere Gleichgewicht stärken und schlaffördernd wirken.
3. Sprechen Sie mit Familie und Freunden über Ihre Sorgen
Über die eigenen Ängste zu sprechen, kann sehr schwer sein. Vor allem wenn die bestehenden Angstgefühle irrational erscheinen. Die eigene Fassade gegenüber anderen permanent aufrechtzuerhalten, kostet jedoch viel Kraft und kann Sie noch verschlossener oder ängstlicher machen. Suchen Sie das Gespräch mit einer guten Freundin oder einem nahestehenden Familienmitglied und erzählen Sie, wie es Ihnen ergeht. Einer vertrauten Person seine Nöte zu offenbaren, ist ein wichtiger Schritt, um gegen die Ängste anzugehen. Um die Angstgefühle dauerhaft in den Griff zu bekommen, ist das Einholen professioneller Hilfe zudem unbedingt zu empfehlen.