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Strategie

Der Wert der Freundschaft – so stärken soziale Bindungen unsere Gesundheit

Gemeinsame Zeiten genießen, Erlebnisse teilen und miteinander lachen: Gute Freunde stellen für viele Menschen einen wichtigen Teil ihres Lebens dar. Die Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen kann jedoch mehr bewirken, als „nur“ unsere Freizeit schöner zu gestalten. Auch auf unser Immunsystem und unsere Psyche wirkt sich Freundschaft positiv aus. Wie wichtig Freundschaften sind, um unsere innere Stärke zu erhalten, erläutern wir im folgenden Artikel.

Freundschaft als Säule unseres Selbst

Sie hatten einen stressigen Arbeitstag, fühlen sich müde und ausgelaugt. Am Abend treffen Sie sich mit Freunden zum gemeinsamen Essen und merken plötzlich: Der Stress vergeht und die Laune steigt. Zeit mit Freunden zu verbringen, schafft nicht nur einen wichtigen Ausgleich zu unserem Alltag. Es sorgt auch dafür, dass wir negative Gefühle und Erlebnisse relativieren und wir uns einfach gut fühlen können.

Eine kürzlich im Fachmagazin "Frontiers of Psychology“ veröffentlichte Studie bestätigt die positive Wirkung der Freundschaft auf die psychische und physische Gesundheit.
Soziale Kontakte sind demnach für uns geradezu lebenswichtig, um unsere Identität zu bewahren.
Fehlen uns diese Beziehungen oder sind sie überwiegend instabil, kann dies zu starken psychischen Belastungen führen und uns langfristig krank machen. Die Robustheit der Säule „Freundschaft“ ist also davon abhängig, wie wir in unsere Beziehungen eingebettet sind.

Wann ist eine Freundschaft hilfreich – und wann belastend?

Nicht jede soziale Beziehung, die wir führen, lässt sich als Freundschaft bezeichnen. Oftmals handelt es sich dabei um Bekannte, die in Krisensituationen oder bei erfreulichen Nachrichten nicht die ersten Ansprechpartner wären.

Es gibt allerdings auch Menschen, die anderen durch ihr Verhalten die Kraft im Alltag rauben. Eine Freundin zum Beispiel, die Sie seit Jahren immer um Ratschläge bezüglich Ihrer Eheprobleme bittet, diese jedoch nie beherzigt, während sie Sie trotzdem immer wieder belangt, zehrt dauerhaft an den Nerven. Solche „Energievampire“ sind nicht immer leicht zu erkennen, vor allem, wenn es sich um langjährige Freunde oder Familienmitglieder handelt.

Im besten Falle besteht eine Freundschaft aus einem Gleichgewicht aus Geben und Nehmen. Natürlich kann es durch besondere Situationen immer dazu kommen, dass Sie kurzfristig mehr geben. Ist das jedoch die Regel, spricht viel dafür, dass die betreffende Person zu den Energieräubern gehört. Auch Menschen, die Ihre Person, Ihr Leben oder Ihre Werte ständig kritisieren, anstatt Sie konstruktiv zu unterstützen, können sich als wahre Energievampire erweisen. Was können Sie tun?

•    Setzen Sie klare Grenzen, wenn Ihnen etwas zu viel ist oder Sie sich ausgenutzt fühlen. Sprechen Sie an, wie Sie sich fühlen, und „schlucken“ Sie Ihre Gefühle nicht einfach.
•    Ihr Gegenüber spricht wieder nur über sich? Lenken Sie das Gespräch auf Ihre Bedürfnisse, um das Treffen nicht ausgebrannt oder emotional beladen zu verlassen.
•    Orientieren Sie sich an Ihren eigenen Erwartungen und Wünschen. Herrschen bei Ihnen und Ihrem Gegenüber dazu spürbare Diskrepanzen, ist es wichtig, dies zu äußern und auch mal Nein zu sagen.
•    Wenden Sie sich von Energievampiren ab und ausgeglichenen Beziehungen mit aufrichtigen Unterstützern zu.

Freundschaft zeichnet sich dadurch aus, dass man sich gegenseitig respektiert, die Grenzen des anderen akzeptiert und einander bei Problemen verlässlich mit Rat und Tat zur Seite steht. Konzentrieren Sie sich auf die Menschen, denen Sie vollumfänglich vertrauen, und pflegen Sie die Freundschaft zu ihnen – denn diese sind wichtige Stützen des Lebens.

Wahre Freundschaft: Oft ein Leben lang

Enge Freundschaften bauen sich meist über Jahre auf und sind geprägt von gegenseitiger Vertrautheit, gemeinsamen Interessen und Zuneigung. Diese Beziehung stärkt das Selbstvertrauen und vermittelt ein Sicherheitsgefühl, das wie ein Anker in den Krisen des Lebens wirkt. Der französische Psychoanalytiker Saverio Tomasella stellt Freundschaft mit Liebe gleich. Seiner Meinung nach ist die Intimität, Authentizität und Intensität, mit der Menschen Freundschaften pflegen, mit der einer Liebesbeziehung vergleichbar.

Und tatsächlich würden viele Personen wichtige Lebensentscheidungen oder Krisen eher mit langjährigen Freunden besprechen als mit einem Partner, den sie noch nicht lange kennen. Nicht ohne Grund bezeichnen viele ihre engen Freunde als „Wahlfamilie“ und stellen diese oft gleich mit  der eigenen Familie (oder sogar höher als diese). Wer den Wert der Freundschaft zu schätzen weiß und sich stets darum bemüht, diese zu erhalten, kann die Freundschaft des Lebens finden.

Regelmäßiger Kontakt erhält die Freundschaft

Im Alltagstrubel ist es allzu oft schwer, soziale Beziehungen angemessen zu pflegen. Echte Freundschaften halten jedoch auch Zeiten ohne engen Kontakt aus. Dennoch sollten wir uns von Zeit zu Zeit daran erinnern, wie gut uns ein Gespräch oder Treffen mit unseren Liebsten tun kann und wie schön es ist, immer wieder zu erkennen, was für gute Freunde wir haben. Wenn Sie an Freundschaft denken, wer kommt Ihnen sofort in den Sinn? Rufen Sie doch einfach mal an!

 

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