×

Strategie

Meine Morgenroutine – Wie Sie neue positive Gewohnheiten etablieren

Verhaltensweisen zu ändern, ist nicht einfach. Denn mal ehrlich: Wir Menschen sind Gewohnheitstiere und ein jeder von uns hat Marotten. Solche, die ganz charmant sein können und unseren Charakter ausmachen, und wiederum solche, die wir lieber verändern möchten. Wie schaffen wir es aber, alte Muster zu verlassen und neue Gewohnheiten zu etablieren, die uns guttun und unsere innere Stärke unterstützen?

Das tägliche Aufstehen, der erste Kaffee am Morgen, das Zähneputzen, der Weg zur Arbeit – unser Alltag ist unbewusst durch Rituale und Routinen bestimmt. Diese Gewohnheiten sind in unserem Verhalten gefestigt und spielen sich von Tag zu Tag aufs Neue ab. Feste Routinen zu haben, ist dabei gar nicht schlecht, denn sie geben uns eine Struktur, was unserem Gehirn den Verbrauch von zu viel Energie erspart. Wir müssen weniger über routinierte Abläufe nachdenken, da wir weniger Reize verarbeiten und uns weniger konzentrieren müssen. Genau diese Routinen können zu unserer physischen und mentalen Gesundheit beitragen und unsere Resilienz stärken.1

Wenn aber die Gewohnheiten nicht gut für uns sind und uns belasten, z. B. kreisende Gedanken um Probleme, die sich in unseren Köpfen halten, sollten wir diese ändern. Das ist jedoch meist nicht einfach, da wir unseren inneren „Autopiloten“ immer wieder aufs Neue ausrichten müssen, um neue Gewohnheiten zu lernen. Hierbei kann es vorkommen, dass wir in alte Muster zurückfallen. Aber es ist nicht Ihre mangelnde Willenskraft, die eine Herausforderung darstellt. Oft ist es so, dass lang etablierte Verhaltensmuster automatisch durch Einflüsse in unserem Alltag wieder aktiviert werden. Solche Einflüsse können positiv, aber auch negativ sein: Ein Beispiel für negative Einflüsse sind Belastungssituationen im Beruf oder Privatleben, in denen einem alles über den Kopf zu wachsen scheint. Gerade in solchen Lebensphasen bilden Rituale und Gewohnheiten einen „Sicherheitsanker“.2 Das kann dazu führen, dass wir uns eventuell wie gewohnt zurückziehen, in Gedankenkreisen verfallen, unruhig oder nervös sind. Genau diese Gewohnheiten sorgen aber dafür, dass wir uns ganz automatisch auf das konzentrieren, was uns zu schaffen macht: die Belastung. Nicht aber deren Lösung und wie wir ihr begegnen.1,2

Grund genug aus alter Routine auszubrechen und durch neue, positive Verhaltensweisen zu innerer Stärke zurück zu finden. Die Wissenschaft zeigt, dass gerade das als „Stresshormon“ bekannte Cortisol in diesem Zusammenhang eine Rolle zu spielen scheint. Sein Level ist in unserem Körper am höchsten in den Morgenstunden und Untersuchungen mit Studenten ergaben, dass neue Routinen zu dieser Tageszeit am besten etabliert werden konnten.3 Dies können wir also auch für uns nutzen, um neues Verhalten zu einer Gewohnheit zu machen.

Gesunde Morgenroutine entwickeln und positiv in den Tag starten

  • Integrieren Sie Entspannungsübungen wie z. B. eine Meditation in Ihre Routine. So schärfen Sie Ihren Fokus und kommen gleichzeitig zur Ruhe. Hierbei reicht es schon aus, wenn Sie sich einige Minuten ruhig hinsetzen, versuchen, bewusst zu atmen, und sich ganz auf den Atem zu konzentrieren, um negative Gedanken beiseite zu schieben. Tun Sie das am besten gleich nach dem Aufwachen – es ist ein tolles Ritual, das zum Beispiel die weniger gute Angewohnheit ersetzt, am Morgen auf das Handy zu schauen.
  • Schreiben Sie morgens Ihre Gedanken und Ziele auf: Was beschäftigt Sie an diesem Morgen besonders? Was möchten Sie heute erledigen? Ebenso können Sie Ihren Tag planen, indem Sie eine kleine To-do-Liste anfertigen – das sorgt für Struktur. Achten Sie aber darauf, sich nicht zu viele Punkte vorzunehmen.
  • Auch morgendliche Bewegung kann ein Teil Ihrer persönlichen Routine werden – ob 10 Minuten Dehnung zuhause oder ein Spaziergang um den Block – entscheiden Sie, was Ihnen guttut. Körperliche Aktivität hilft Ihnen ebenfalls, sich zu konzentrieren und zu fokussieren. So starten Sie ausgeglichen und fit in den Tag.

1Smith B et al. Improvements in resilience, stress, and somatic symptoms following online resilience training: a dose-response effect. J Occup Environ Med 2017; 60: 1–5.

2Wood W, Rünger D. Psychology of habit. Annual review of psychology 2016; 67: 289–314.

3Fournier M et al. Effects of circadian cortisol on the development of a health habit. Health Psychol 2017; 36:, 1059.

Erhalten Sie wertvolle Informationen und Tipps zu mehr Gelassenheit und innerer Stärke

Zum Expertenrat